SP lanciert eine Initiative für Familien-Wohnraum. Wallisellen erlebt einen Wachstumsschub. Tausende von Arbeitsplätzen entstehen in unserer Gemeinde. Dieser Schub bringt Gefahren mit sich. Familienwohnungen zu zahlbaren Preisen werden knapp. Die SP macht Vorschläge, wie die Gemeinde Wohnraum für Familien sichern kann.
In Wallisellen eine bezahlbare Wohnung finden wird zunehmend schwieriger. Das starke Wirtschaftswachstum lässt Tausende von neuen Arbeitsplätzen in der Glattalstadt entstehen.
Singles und kinderlose, gut verdienende Paare sind eine attraktive Zielgruppe für Investoren, wenn sie Wohnüberbauungen planen. Auf der anderen Seite bleiben immer mehr ältere Leute so lange wie möglich in ihren Altbau-Wohnungen. Durch die neue Alterspolitik unter dem Motto „ambulant vor stationär“ wird diese Entwicklung von der Gemeinde gefördert. Sie folgt damit den Vorgaben von Bund und Kanton.
Und schliesslich werden jetzt zügig die Wohnquartiere aus den 50er und 60er-Jahren renoviert, in denen noch günstiger Familien-Wohnraum angeboten wurde.
Für uns ist klar: Eine Gemeinde, in der RentnerInnen einerseits, „Business-Nomaden“ andererseits dominieren und Familien an den Rand gedrängt werden, ist keine lebenswerte Gemeinde. Es sind ja schliesslich die Familien, welche das gesellschaftliche Leben einer Gemeinde gestalten und tragen.
Die Gemeinde hat verschiedene Möglichkeiten, Wohnraum für Familien zu fördern. Mit unserer Initiative, die Margrit Geertsen im Namen von fünf MitunterzeichnerInnen eingereicht hat, wollen wir, dass sie diese Möglichkeiten ausschöpft.
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Vorhandene Gemeindeliegenschaften für Familien nutzen
Die Gemeinde besitzt verschiedene Wohnbauten. Gemäss geltendem Gesetz müssen diese Liegenschaften periodisch entsprechend dem Marktwert höher bewertet werden, wenn die Gemeinde die Förderung preisgünstigen Wohnens nicht ausdrücklich als Gemeindeaufgabe bezeichnet hat. Mit dieser neuen Gemeindeaufgabe wird es möglich, in den Gemeindeliegenschaften auf die Weitergabe der spekulativen Bodenpreissteigerung zu verzichten. Ausserdem sollen solche Liegenschaften prioritär an Familien vermietet werden.
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Landreserven der Gemeinde einsetzen
Die Gemeinde besitzt - gerade in der Umgebung des Gemeindehauses – freie Grundstücke und das nicht mehr benötigte Feuerwehrgebäude. Diese Grundstücke sollen ebenfalls für Familienwohnungen genutzt werden. Gegenüber einer weiteren Konzentration von Alterswohnungen im Raum Wägelwiesen, und erst recht gegenüber der heute ausufernden Parkplatz-Nutzung an der Zentralstrasse, sollte diese Nutzung Vorrang haben.
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Bei Gestaltungsplänen Wohnraum für Familien festlegen
Die Umgestaltung Wallisellens erfolgt meist mit Gestaltungsplänen. Für ein lebendiges Stadtzentrum Wallisellens ist es unerlässlich, dass dort Familien wohnen können. In Gestaltungsplänen soll deshalb ein Anteil von Familienwohnungen vorgesehen werden.
Umsetzung durch den Gemeinderat
Bewusst haben wir unsere drei konkreten Vorschläge nicht ausformuliert. So hat der Gemeinderat die Freiheit, sie der Gemeindeversammlung so vorzulegen, dass die anschliessende Umsetzung auch wirklich zügig möglich ist.
Wir sind davon überzeugt, dass unsere Gemeinde nicht nur von zusätzlichen Arbeitsplätzen lebt. Schon heute pendeln ja Tausende von Leuten tagtäglich von weit her in unsere Industriegebiete. Auf der anderen Seite ist eine aktive Alterspolitik, die uns im Alter Wohnraum mit den nötigen Dienstleistungen sichert, zwar sehr zu begrüssen und notwendig. Auch sie ersetzt aber nicht den Wohnraum, in welchem jene Familien leben können, die unser Gemeindeleben auch in Zukunft tragen werden. Dieses Gemeindeleben ist entscheidend für die Lebensqualität, wenn wir zunehmend zum Teil der Glattalstadt werden.
Dieser Artikel erschien im Anzeiger von Wallisellen