Jahresbericht SP Wallisellen 2001/2002

Mein erstes Jahr als Präsident war nicht gerade von Ruhe und Besinnung gekennzeichnet. Die von mir einberufene IPK Sitzung ergab, dass die SP bis 2006 das Präsidium der IPK innehaben wird. Karin Reiner erklärte sich bereit, die Sitzungen zur Vorbereitung der Gemeindewahlen zu leiten. Trotz intensiver Bemühungen unsererseits, eine Einigung betreffend Sitzverteilung in den Gemeindebehörden herbeizuführen, welche dem freiwilligen Proporz entspricht und eine qualitativ bessere Besetzung der Ämter ermöglicht hätte, scheiterten die Verhandlungen an der Unnachgiebigkeit der bürgerlichen Parteien. Die von mir vorgeschlagene Berechnungsgrundlage akzeptierten sie zwar, der eingebrachte Rahmenvertrag kam jedoch nicht zustande. So zeichnete sich bereits im Spätsommer ein Wahlkampf für alle Behörden ab, ein Novum für unsere Gemeinde.

Ein Lichtblick war in diesem Zusammenhang die erstmalige und hervorragende Zusammenarbeit mit dem Forum pro Wallisellen, der EVP und den Grünen, welche die gesamte Vorbereitung und die Kampagne selbst gemeinsam bestritten haben. Geschwächt wurde unsere Ausgangslage dadurch, dass wir erneut gegen vielfach bekanntere bisherige bürgerliche Amtsinhaber zumeist mit neuen Leuten antreten mussten. Der einzige echte Bisherige auf unserer Seite war Peter Spörri. Margrit Geertsen und Arlette Rutschmann sind erst 2001 in RPK und Schulpflege gewählt worden, letztere bestand hierbei erfolgreich eine Kampfwahl. Neun weitere hervorragende Kandidaturen haben vor allem Barbara Neff und ich zusammengesucht und gefunden. Hierbei stiessen wir auf fast ein Duzend weiterer Personen, welche ein mögliches Interesse an einem Amt per 2006 signalisiert haben.

Obwohl wir nur rund ein Drittel der Finanzen des Bürgerblocks aufgewendet haben (Forum, SP und EVP zusammen ca. 23'000 plus viel Freiwilligenarbeit und viele Gratisstandorte für Plakate), war die Präsenz und Qualität unserer Kampagne mindestens gleichwertig. Auch dank der grossen Arbeit von Brigitta Bonomo und Tadi Wojnarski. Die Kandidaturen des Forums erreichten durchschnittlich im Gemeinderat 41.6%, in der RPK 48.7% in der Schulpflege 50.9% und in der Sozialbehörde 51.4% der Stimmen. Dadurch konnte in der Schule und der Sozialbehörde je ein umkämpftes Mandat auf Kosten der SVP errungen werden. Weitere Sitzgewinne in Schule und RPK wurden um nur 17 bzw. 37 Stimmen verpasst. Einzig im Gemeinderat blieben Doris Balmer (EVP) und George Hunziker (parteilos) mit Rückständen von 250-300 Stimmen ziemlich chancenlos. Die SP ist nun mit Peter Spörri in der Schulpflege, mit Margrit Geertsen in der RPK und neu mit Bea Meier wieder in der Sozialbehörde vertreten. Bea Meier hat zudem zusammen mit Franci Kobel (parteilos) und Arlette Rutschmann (parteilos) ein Spitzenresultat erreicht.

Jahresschwerpunkt der SP Wallisellen per 2001 war die Studie "Wo ist Wallisellen gut für behinderte Menschen und wo nicht?" an welcher eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Ruth Fries intensiv gearbeitet hat. Der Bericht ist in der Endfertigung.

Weitere Aktivitäten und Erfolge im Berichtsjahr waren in der Sachpolitik zu verzeichnen: LEK-Initiative, Initiative für naturnahe Siedlungsentwässerung, Grundsatzentscheid für Tempo 30, Sicherung der Schulfinanzen gegen Begehrlichkeiten des gesamten Bürgerblocks, sowie eine Reihe von kantonalen und eidgenössischen Abstimmungen. In der Familienpolitik - Jahresschwerpunkt der SP Wallisellen für 2002 - scheinen sich gerade jetzt in der Gemeinde neue Chancen auf Realisierung von Verbesserungen aufzutun.

Völlig gesund stellen sich die von Ruedi Lais verwalteten Parteifinanzen dar. Die administrative Zusammenarbeit mit der Kantonalpartei und der SPS setzt bisweilen ein hohes Mass an Geduld und Gelassenheit voraus. Weiterhin unbefriedigend ist die Zahl unserer Parteimitglieder (23) und die übergrosse Arbeitsbelastung, welche von immer denselben Personen getragen werden muss. Ohne einen gewissen Zuwachs wird die Sektion den gewohnt hohen Leistungsoutput nicht ewig aufrechterhalten können.

Heine J. Dietiker