Unser Wohnsitzwechsel nach Wallisellen
Meine Frau und ich sind im August 2023 aus Romanshorn (TG) nach Wallisellen umgezogen. Aufgrund der angespannten Lage am Wohnungsmarkt hatten wir uns einen ziemlich grossen Radius an potenziell neuen Wohnorten gesetzt, jedoch dachten wir immer wieder daran, dass wir schon gerne am liebsten nach Wallisellen ziehen würden.
Mit etwas Glück haben wir dann eine entsprechende Wohnung in Wallisellen erhalten, jedoch können wir uns diese Wohnung nur leisten, weil wir zurzeit beide zu 100% arbeiten, noch kinderlos sind, beide einen Hochschulabschluss haben und entsprechend nach Definition zum höheren Mittelstand gehören, ansonsten wäre Wallisellen als Wohnort weiterhin nur ein Wunsch geblieben.
Einer negativen Entwicklung entgegenwirken
Ich bin durchaus auch der Meinung, dass es kein Menschenrecht ist, in Zürich oder in der Agglomeration Zürich zu wohnen, jedoch ist es etwas anderes, wenn man eine grosse Nachfrage und einen gewissen Anteil bezahlbarer Wohnungen hat oder wenn es Familien mit geringem Einkommen überhaupt nicht möglich ist, sich irgendeine Wohnung zu leisten. Ich bin überzeugt, dass dieser Entwicklung entgegengewirkt werden muss.
In der Wirtschaft spricht man stets davon, dass durchmischte Teams bessere Ergebnisse liefern. Analog dazu ermöglicht eine soziale Durchmischung, dass Menschen unterschiedlicher Schichten Verständnis füreinander erhalten, was unsere Gesellschaft als Ganzes stärkt, so wie durchmischte Teams ihr Unternehmen mit besseren Ergebnissen stärken. Geht die soziale Durchmischung jedoch erst einmal verloren, wird es nahezu unmöglich sein, diese wieder herzustellen. Wenn wir nämlich der sozialen Durchmischung ebenfalls einen Preis zuteilen, dann erhalten die Kosten, die durch die Massnahmen dieser Initiative entstehen, eine andere Dimension.
Daher ein überzeugtes JA zur Initiative für bezahlbaren Wohnraum.
Anzeiger von Wallisellen vom 8.2.2024