Am Montag, 2. Dezember 2024 steht eine äusserst wichtige Gemeindeversammlung an. Drei Geschäfte werden behandelt: Wir stimmen erstens über den künftigen Steuerfuss der Stadt Wallisellen ab, zweitens über eine Initiative, die Lifte zu den Perrons am Bahnhof Wallisellen fordert, und drittens geht es um eine Initiative, die zwar technisch und langweilig klingt, aber grosse Auswirkungen auf die weitere Entwicklung Wallisellens haben kann.
In der Schweiz gibt es verschiedene Anforderungen, um Grundstücke zu bebauen. Unter anderem wird festgelegt, wie dicht gebaut werden darf. Für die Regelung der Baudichte werden vor allem zwei Kennziffern herangezogen: Ausnützungsziffer und Baumassenziffer. Die so genannte «Initiative Bruggmann» eines bürgerlichen Komitees fordert die Einführung der Ausnützungsziffer statt der Baumassenziffer, die seit rund 30 Jahren in Wallisellen mit Erfolg angewendet wird.
Der Stadtrat lehnt die Initiative ab. SP, GLP, Grüne sowie das Forum pro Wallisellen unterstützen den Stadtrat und lehnen die Initiative ebenfalls ab. Das spricht gegen die Einführung der Ausnützungsziffer:
- Kompliziert: Die Handhabung ist wesentlich komplizierter. Die Folge sind längere Baubewilligungsverfahren und mehr Einsprachen der Bauherrschaften.
- Grössere Gebäude, weniger Grünfläche: Der Wechsel führt zu höherem Bauen (ca. ein Stockwerk) und grösseren Gebäuden. Dadurch verschwinden wertvolle Grünflächen.
- Mehr Regeln: Die Stadt muss die Anzahl Geschosse regeln. Dies ist heute mit der Baumassenziffer nicht notwendig.
- Schlechte Wohnqualität: Kleine Neben-/Abstellräume müssen nicht zur Geschossfläche gerechnet werden. Trotzdem werden sie als Wohnräume genutzt.
- Höhere Mieten: Die Mieten steigen, weil teurere Wohnungen auf den Markt kommen.
- Immobilieninvestoren profitieren: Der Wechsel verschafft Immobilienspekulanten und -investoren bei ihren Bauprojekten eine höhere Abschöpfung und damit mehr Profit.
Kurz: Der angestrebte Wechsel zur Ausnützungsziffer verursacht nur Aufwand und Kosten, ohne einen Nutzen zu generieren.
Tragt auch ihr einen Teil dazu bei, dass nicht nur Einzelinteressen bestimmter Gruppen berücksichtigt werden, sondern alle Wallisellerinnen und Walliseller profitieren.
Kommt deshalb an die Gemeindeversammlung vom Montag, 2. Dezember 2024. Sie beginnt um 19.00 Uhr, anschliessend offeriert die Stadt einen Apéro. Und bringt am besten eure Nachbarn, Bekannten, Freundinnen auch noch mit.
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