Auch wenn es der Bauernverband kleinredet: In der Schweiz existiert unwürdige Massentierhaltung im grossen Stil. Die standardmässig eingepferchten Muttersauen oder die systmatische Enthornung der Kühe sind nur zwei Beispiele dafür. Immer wieder auftretende, sich schnell ausbreitenden Krankheiten (Schweinepest, Vogelgrippe etc.) und weitere Pandemierisiken sind schreckliche Folgen der industriellen Tierhaltung. Die Massentierhaltungs-Initiative verlangt das Ende der für die Schweiz unwürdigen industriellen Tierproduktion.

Quellenangabe: Tiere im Focus TIF

Die SP empfiehlt aus folgenden 3 Gründen eine Annahme der Initiative:

  1. Das Tierwohl: Der Fleischkonsum in der Schweiz stagniert auf hohem Niveau. Wegen der steigenden Nachfrage von Hühnerfleisch, schiessen die Schlachtzahlen durch die Decke. Dieser zusätzliche Fleischkonsum basiert fast vollständig auf industrieller Tierproduktion (Massentierhaltung). Die Hühner wurden so manipuliert, dass sie extrem schnell wachsen und vor der Schlachtung kaum noch stehen können. Dies widerspricht heute keinem Gesetz. Die Grundbedürfnisse der Tiere werden aufs Gröbste missachtet.
  2. Das Klima: Die Tierhaltung ist in der Schweiz für ca. 85% der durch die Landwirtschaft verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Zudem führen industrielle Mastbetrieb zu lokal erhöhten Ammoniak-Emissionen.
  3. Die Landwirtschaft: Aktuell importiert die Schweiz 1.8 Mio. Tonnen Futtermittel pro Jahr. Wir halten also extrem viel mehr Tiere als es die landwirtschaftlichen Flächen der Schweiz zulassen würden. Die Initiative möchte eine standortangepasste Landwirtschaft zum Schutz der Tierwürde.

Betroffen wären von der Initiative nur die allergrössten, zirka 5% der Mastbetriebe, sogenannte Tierfabriken. Alle andern müssten nicht mit Konsequenzen rechnen. Damit die höheren Standards nicht zu Mehrimport von Billigfleisch führen, sieht die Initiative übrigens eine Importregulierung vor, die dem neuen Schweizer Standard Rechnung trägt.

Setzen Sie darum der Massentierhaltung in der Schweiz ein Ende und legen Sie ein Ja in die Urne.

 Anzeiger von Wallisellen vom 8.9.2022

⇒Argumente für ein Ja