Vernehmlassung der SP Wallisellen zum kommunalen Richtplan Verkehr
Für die SP Wallisellen soll die Verkehrsinfrastruktur für alle da sein, die in Wallisellen leben, wohnen, arbeiten, einkaufen, spielen, zur Schule oder in den Kindergarten gehen. Historisch gewachsen ist allerdings an vielen Stellen der motorisierte (Indiviual-)Verkehr, bevorzugt auf Kosten der Bewegungsfreiheit und Sicherheit von vielen anderen Verkehrsteilnehmer*innen. Wallisellen erarbeitet einen neue Verkehrsrichtplan, richtigerweise in einem partizipativen Prozess. Im Oktober war er in der Vernehmlassung, an der sich auch die SP Wallisellen beteiligte.
Im vorgeschlagenen Verkehrsrichtplan sieht die SP viele Massnahmen, die in die richtige Richtung gehen. Das war allerdings auch in den früheren Richtplänen so, die jedoch grösstenteils Papiertiger blieben, da die schlussendlich realisierten Massnahmen sehr einseitig verteilt waren. Konkrete Terminvorgaben für die Umsetzung könnten da helfen und Sofortmassnahmen sollten in der laufenden Legislatur realisiert werden.
Gesamtverkehrsstrategie
Der vorgeschlagene Richtplan definiert als Ziel eine Plafonierung des motorisierten Individualverkehrs. Das heutige Ausmass des Individualverkehrs erachten wir jedoch schon vielerorts als unzumutbar. Eine absolute Reduktion, z.B. um ein halbes Prozent pro Jahr, wäre ein erstrebenswertes Ziel.
Strassenverkehr
Tempo 30 ist ein bewährtes Mittel, um Unfälle und Lärm zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität zu steigern. In einer flächenmässig so kleinen Gemeinde wie Wallisellen, ist der resultierende Zeitverlust für Autofahrer*innen minimal. Tempo 30 kann also praktisch flächendeckend ausgebreitet werden. Das verbessert auch die Schulwegsicherheit wesentlich , ein altes Problem in Wallisellen, das auch dieses Jahr wieder für Rekurse und Gerichtsfälle sorgen wird. Verschiedene altbekannte Ärgernisse sollten mutiger angegangen werden als vorgeschlagen: Der Hardwald, als grösstes Naherholungsgebiet und Wildlebensraum, soll endlich autofrei werden. Die Opfikonerstrasse soll nur in den effektiven Spitzenzeiten für den automobilen Durchgangsverkehr offen sein und in der unteren Bahnhofstrasse soll ein grosszügiger Stadtplatz geschaffen werden.
Velo
Für die Grösse (bzw. Kleinheit) von Wallisellen ist ein Velo das ideale Verkehrsmittel für alle, denen es ohne Räder zu langsam geht. Aber Velos haben es schwer in Wallisellen und in den letzten Jahren hat sich nur wenig gebessert. Nicht einmal die Einbahnstrassen wurden für Velos geöffnet, obwohl das seit Jahren vorgeschrieben wäre. Zum Glück kommt dank kantonalen Initiativen doch noch Bewegung auf, z.B. mit den Velolrouten entlang der Bahn und Glatt. Aber für Wallisellen bleiben noch unzählige - darunter auch kleine, kostengünstige - Verbesserungen zu verwirklichen.
Umsetzung und Controlling
Verkehrspolitik ist bekanntlich in Wallisellen heftig umstritten. Umso wichtiger ist öffentliche Mitwirkung in einer Frühphase und nicht erst bei der Kreditgenehmigung. Die SP schlägt dafür eine beratende Verkehrskommission mit Vertreter*innen aus verschiedenen Interessengruppen und Behörden vor. Zudem empfiehlt die SP einen jährlichen Rahmenkredit, damit die kleinen Massnahmen rasch und bei günstigen Gelegenheiten umgesetzt werden können.
Hier ist nicht Platz, alle Vorschläge der SP für den kommunalen Richtplan Verkehr im Detail auszubreiten. Sie finden die vollständige Antwort hier. Die SP wird dran bleiben, damit ein Verkehrskonzept für Alle statt für Wenige realisiert wird.
Anzeiger von Wallisellen vom 14.1.2021
- Vernehmlassungsantwort der SP Wallisellen
- Publikationen der Gemeinde
- Überblick
- Kommunaler_Richtplan_Verkehr.pdf ==> in Vernhemlassung
- Kommunales Gesamtverkehrskonzept ==> übergeordnete Ziele, zur Info