Nein zu Rosengartentunnel und -tram

Seit ich mich zum ersten Mal mit der Rosengartenstrasse beschäftige - vor bald 50 Jahren - ist der Name für mich eine Absurdität geblieben: Kein Garten, keine Rosen, sondern eine Blechlawine zerschneidet ein Quartier - das Resultat einer fehlgeleiteten Verkehrsplanung der 70er Jahre.

Für über 1,1 Milliarden Franken soll hier ein Tunnel gebaut werden, um eine Strecke von 700 Metern zu umfahren. Alles in allem sind sechs Autospuren geplant (zwei mehr als heute). Hierfür sollen zwölf Wohnhäuser mit günstigen Mieten abgerissen, ein Teil des ökologisch wertvollen Naherholungsgebietes Irchelparks geopfert, die Baumallee an der Hardstrasse gefällt werden und - als ironisches Tüpfchen auf's i - einer der letzten Blumenläden zwischen Albisriederplatz und Milchbuck verschwinden.

Tunnelportal am Wipkingerplatz (Visualisierung): eng für Autos, noch enger für alle andern ...

Der Tunnel bringt Verkehrsberuhigung auf 700m, aber riesige neue Verkehrsbauten bei den Ausgängen. Er gefährdet die selbstgesteckten Klimaziele von Stadt und Kanton.

Die Tramverbindung des Projektes ist wichtig für den öffentlichen Verkehr, bringt aber schmerzhafte Rückschritte z.B. am Albisriederplatz.

Da sind bessere und weniger teure Lösungen möglich. Dies wird auch im Abstimmungsbüchlein dargelegt, von einer Minderheit des Kantonsrates und einer Mehrheit des Gemeinderates von Zürich, der sogar das Referendum ergriffen hat.

Wer soll das bezahlen?

Selbst das Bundesamt für Verkehr kritisiert das Projekt, insbesondere das sehr schlechte Kosten-Nutzen-Verhältnis. Gut möglich, dass sich der Bund nicht finanziell beteiligen wird und die Kosten von über 1,1 Milliarden Franken vollständig am Kanton Zürich hängen bleiben.

Auf dieses teure, unausgereifte und klimafeindliche Projekt gibt es nur eine Antwort: Nein stimmen am 9. Februar!

 

Anzeiger von Wallisellen vom 23.1.2020