SP-Dübendorf: Veranstaltung vom 17. September
Wir sind im Jahre 2019 n. Chr. und das ganze Glattal ist von VielfliegerInnen besetzt. Das ganze Glattal? Nein, in einer kleinen Mühle in Dübendorf diskutieren gegen 40 Personen mit SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf - Co-Präsidentin der Koalition Luftverkehr, Umwelt und Gesundheit (KLUG) – arüber, wie man den Flugverkehr in eine Bahn mit weniger Schäden für Klima und Stadtentwicklung lenken kann.
Wir SchweizerInnen fliegen viel, deutlich mehr als die BewohnerInnen unserer Nachbarländer. Rund 21 Prozent des klimaschädigenden CO2-Ausstosses wird hierzulande vom Flugverkehr verursacht (Berechnungen BAFU). Bekanntlich hat CO2 von Fliegern in die Stratosphäre geblasen eine stärkere Klimawirkung als in Bodennähe. Trotz fortschreitender Klimakatastrophe will der Flughafen Kloten weiter expandieren, auch auf den Flugplatz Dübendorf und mit neuen Südstarts. Die Verlagerung der Zivilfliegerei nach Dübendorf ermöglicht dem Flughafen Kloten weiter zu wachsen und das wird vom Bundesrat unterstützt.
Priska Seiler Graf skizzierte an der Veranstaltung in der Oberen Mühle, wie die SP beim Flugverkehr CO2 sparen will. Z.B. durch eine Flugticketabgabe als ein erstes zaghaftes Schrittchen Richtung Kostenwahrheit, eine Verlagerungsstrategie auf die Schiene (Mehr Zug als Flug – die meisten Flüge aus der Schweiz landen in europäischen Städten in Zugdistanz), die Verlängerung und strikte Einhaltung der Nachtruhe sowie den Verzicht auf Kapazitätsausbau bei den Landesflughäfen.
Darüber waren sich alle Teilnehmenden, auch die anwesenden «Südschneiser» und diejenigen des Vereins gegen den Zivilflugplatz Dübendorf einig: Der Expansion des Flughafens Kloten muss entschieden entgegengetreten werden, eine Auslagerung der Businessfliegerei nach Dübendorf wäre nicht nur für die Anliegergemeinden verheerend. Sie käme in erster Linie der Hub-Funktion zugute und weniger den Passagieren von und nach Zürich. Die Interessen der betroffenen Gemeinden, der überflogenen Bevölkerung, des Klimaschutzes und nachhaltiger Agglomerationsentwicklung muss in Bundesbern mehr zur Geltung kommen.
Anzeiger von Wallisellen vom 3.10.2019