Die 102. Generalversammlung der SP Wallisellen stand im Zeichen der Erneuerung. Nach drei Jahren als Präsident und ungefähr 35 Jahren im Vorstand übergibt Kantonsrat Ruedi Lais das Präsidentenamt an Tobias Hofstetter. Ihm stehen mit René Nussbaumer und Margrit Geertsen zwei Vize zur Seite. Zudem wurde mit dem jungen Philipp Tschanz aus dem Zwicky-Quartier ein Vertreter des neuen Wallisellens in den Vorstand gewählt. Auch mit der gleichzeitigen Aufnahme von 5 neuen Mitgliedern präsentiert sich die SP-Sektion Wallisellen vital und in Bewegung.
Ja zum Pavillon „Familienraum“ und den kulturellen Angeboten der Schule, Nein zu Büroausbauten
Der „Familienraum“ ist ein wichtiger Teil der Familien- und Integrationspolitik unserer Gemeinde. Durch den Abbruch des früheren Hortgebäudes beim Altersheim verliert er sein Zuhause, Eeine neue Lösung wurde durch die Ablehnung des Projekts Alterswohnungen beim Gemeindehaus blockiert. Diese Ablehnung sieht die SP als Auftrag an den neuen Gemeinderat, für das Gemeindehausareal eine Gesamtlösung zu erarbeiten. In der Zwischenzeit eine Million für Zwischennutzungen im Werkgebäude (Büros und Familienraum) zu investieren, ist uns zu viel. Der vom Gemeinderat vorgeschlagene Pavillon für den Familienraum überzeugt dem gegenüber durch eine angenehmere Erscheinung und freundlichere, hellere Innenräume. Zudem steht er so dem Gesamtprojekt Gemeindehaus+ nicht im Weg. Die SP empfiehlt einstimmig ein Ja zum Pavillon „Familienraum" und grossmehrheitlich ein Nein zu den Büroausbauten im alten Werkgebäude.
Genauso wichtig für Wallisellen als lebendige, kulturell vielfältige werdende Stadt mit vielen neuen Einwohnern sind die Musikschul- und Erwachsenenbildungs-Angebote der Schule. Für beide setzt sich die SP seit Jahren ein. Mit den Kooperationen mit Illnau-Effretikon und Dietlikon können beide zu sehr mässigen Kosten auf ein dauerhaftes und professionelles Fundament gestellt werden. Beide Vorlagen finden unsere einstimmige Unterstützung.
Zu allen übrigen Geschäften der beiden Gemeindeversammlungen hatte bereits der SP-Vorstand die Ja-Parole ausgegeben.
Nationalrätin Silva Semadeni, Championne der Vielsprachigkeit, zu Gast
Als Ehrengast zum Präsidiumswechsel trat die Bündner Nationalrätin Silva Semadeni auf. National bekannt ist sie als Präsidentin von Pro Natura und grosse Siegerin bei den Abstimmungen zur Zweitwohnungsinitiative, zu den Olympischen Spielen und zum neuen Raumplanungsgesetz. Im zunehmend vielsprachigen Wallisellen (englisch, chinesisch, portugiesisch etc.) setzte sie sich mit Herzblut für die Landessprachen der Minderheiten ein. Silva Semadeni leitet die Gruppe „Italianità“ von National- und Ständerat und kann selber fliegend zwischen allen Landessprachen, Schweizerdeutsch und ihrer Muttersprache, dem „Pus’ciavin“ ihres Heimattals Puschlav, hin- und herwechseln. Die 4 Landessprachen sind nicht nur ein folkloristischer Tupfer der Schweiz, sondern ein zentraler Teil unserer Identität. Die meist nur einsprachigen Deutschschweizer sollten erkennen, dass wir uns mit Schulenglisch allein nicht von allen anderen Ländern Europas abheben. Echte Mehrsprachigkeit in den Landessprachen, besonders Französisch und Italienisch, ist ein Trumpf unseres Landes. Der grosse Applaus des zahlreichen Publikums bestätigte, dass sie damit auch in nächster Nähe der „International Schools“ von Wallisellen richtig liegt.
Dieser Artikel erschien im Anzeiger von Wallisellen vom 29.5.2014