Wer die FDP Wallisellen als Verbündete hat, benötigt keine Feinde. Das muss jetzt die SVP mit Gemeindepräsident Bernhard Krismer erfahren. Denn die Rechts-aussen-Sektion Wallisellen der FDP schliesst Bündnisse und Parolen, um sie umgehend wieder zu brechen und zurückzunehmen. Am 30. März hat sie die grösste Wahlschlappe ihrer Geschichte eingefahren und erstmals seit 44 Jahren nicht mehr drei Sitze im Gemeinderat. Statt sich aber jetzt zusammen mit den anderen Parteien und ihren Gemeinderatsmitgliedern um einen guten Start in die neue Amtsperiode zu bemühen, sendet sie nach allen Richtungen verlogene Signale aus; im Vordergrund steht nicht das Wohl der Gemeinde, sondern der Drang nach persönlicher Revanche.

Aber nicht nur in der Frage der Unterstützung von Gemeindepräsident Bernhard Krismer spricht die Partei mit gespaltener Zunge. Wenn Alt-Gemeinderat Urs Remund allen Ernstes Linda Camenisch als Garantin gegen überbordendes bauliches Wachstum empfiehlt, verleugnet er Jahrzehnte kontinuierlicher Unterstützung der FDP für möglichst grossen Grünraum-Verbrauch in unserer Gemeinde.

Noch nie hat sich die FDP für den Schutz eines einzigen Quadratmeters Grünzone oder eines einzigen erhaltenswerten Gebäudes ausgesprochen. Noch nie erhob die FDP ihre Stimme je für kindergerechtere Quartierstrassen oder ein verkehrsberuhigtes, lebendiges Ortszentrum. Jeder Gestaltungsplan für verdichtetes Bauen, jedes Hochhaus- und jedes Strassenbauprojekt wurde hingegen von der FDP kritiklos unterstützt. Gegen die Parkplatz-Fetischisten der FDP Wallisellen ist Filippo Leutenegger ein grüner Fundi.

Das Gemeindepräsidium muss mit einer Person und einer Partei besetzt werden, die eine klare Linie verfolgt, deren Wort etwas gilt und die keine Hinten-herum-Aktionen gegen angebliche Bündnispartner fährt. Für die SP Wallisellen sollten politische Gegnerinnen immer auch Partnerinnen beim gemeinsamen Einsatz für unsere Gemeinde sein. Unterschiedliche Haltungen, auch bei Wahlen, sollten fair und offen ausgetauscht werden.

Das heutige Personal der FDP Wallisellen macht es uns sehr schwer, mit der Walliseller Sektion eine Zusammenarbeit zu suchen. Der SVP Wallisellen wünschen wir weiterhin viel Glück mit ihrer rechten Partnerin.

Dieser Artikel erschien im Anzeiger von Wallisellen vom 1.5.2014