Liebe Leserinnen und Leser des AW: Steuern zahlen tut keiner gerne. Es ist hier nicht die Rede davon wie viel Sie oder ich abliefern, es geht nicht um diejenigen, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen sondern um die Reichen. Finden Sie es gerecht, dass Ihr Nachbar der Multimillionär prozentual viel weniger zahlt und ja vielleicht sogar gar nichts? Wird nicht.
Das geht jedoch nicht allen so. Die Superreichen können unter ihren verschiedenen Domizilen auswählen wo Sie angemeldet sein möchten, wahrscheinlich würden wir Nichtreichen das ebenso halten, wenn wir die Möglichkeit hätten. Und unter uns gesagt, würden wir uns nicht auch in dem Kanton anmelden wo die tiefsten Steuern anfallen? Nein, Ich glaube, dass es Leute gibt, Reiche und Nichtreiche, die sich die Freiheit nehmen und da wohnen wollen wo Sie sich zu Hause fühlen und auch ihre Steuern zahlen, weil sie wollen das Ihr Geld an dem Ort verwendet wird und nicht irgendwo. Doch leider denken nicht alle so.
Die SP hat die Initiative lanciert, weil es Kantone gibt, die ihren Steuerfuss senken, um Millionäre anzulocken. Man könnte zynisch behaupten, offenbar haben die sonst nichts zu bieten, keine Oper, keine Theater, keine Bahnhofstrasse, keine Westumfahrung, keinen Uetliberg und keinen Nachtzug. Auf jeden Fall keine Goldküste am Zürichsee mit dem einmaligen Bergpanorama in der Ferne. Wenn nun andere Kantone den Millionären „höfelen“, könnte uns das egal sein. Doch der Hund beisst sich definitiv in den Schwanz, wenn der „Dumpingsteuer-Kanton“ auch noch Geld aus dem Finanzausgleich erhält. Wo ist da die Gerechtigkeit?
- Wenn Sie gegen einen ruinösen Steuer-Wettbewerb sind, legen Sie am 28. November ein Ja in die Urne.
Dieser Leserbrief erschien im Anzeiger von Wallisellen in redigierter Form.