Vertretung in den Walliseller Behörden: Die Zahlen
Nachdem die Frage, welcher Gruppierung nach Konkordanz welche Sitze zustehen, Anlass zu Debatten bietet, ist es Zeit die objektiven Fakten zu publizieren.
Allgemein anerkannt ist, dass die Ansprüche des Behördenproporzes jeweils auf der Parteienstärke bei den letzten Kantonsratswahlen (2003) basieren. Diese lauten 32.3% SVP, 25.4% SP, 18.9% FDP, 7.9% CVP, 5.7% Grüne und 5.4% EVP. Diese Ansprüche müssen verglichen werden mit der Verteilung der durch Urnenwahl bestimmten Behördensitze. Dazu verwendet die IPK (interparteiliche Konferenz) ein Punktesystem, welches die Sitze gewichtet, denn der Gemeindepräsident hat natürlich mehr Gewicht als ein Sitz in der Sozialbehörde. Folgende Punkte werden den Walliseller Aemtern zugewiesen: Gemeindepräsident 8, Gemeinderat 5, Schulpräsident 6, Schulpfegemitglied 3, RPK-Präsident 3, RPK-Mitglied 2, Sozialbehördemitglied 1.5, Friedensrichter und Gemeindeammann je 3 Punkte.
Zählt man alle Behördensitze zusammen, ergeben sich genau 100 Punkte. Dadurch lassen sich die Vertretungen in den Behörden direkt mit den Prozentansprüchen der Kantonsratswahlen vergleichen. Die SVP hat 24.5% der Sitze und ist damit mit 7.8% untervertreten. Die FDP hat 38% der Sitze und ist somit mit 19.1% übervertreten. Die CVP hat 20.5% der Sitze und ist mit 12.6% übervertreten. Die Parteien des Forum Bündnisses haben 17% der Sitze und sind gegenüber den addierten Ansprüchen um 19.5% untervertreten.
Würde die FDP den infrage stehenden Schulpflegesitz verlieren, wäre sie immer noch übervertreten, statt um 19.1 noch um 16.1%. Allein dieses Beispiel zeigt, dass man in Wallisellen noch sehr weit vom freiwilligen Proporz entfernt ist und dass namentlich die FDP zur Einsicht gelangen muss, dass sie nicht weiterhin so viele Behördensitze beanspruchen kann wie vor 20 Jahren, als sie noch doppelt so viele Wähler hatte.