Entscheidungen für Wallisellens Lebens- und Wohnqualität
Abstimmungen vom 9. Februar

Lassen wir uns vom wild gewordenen Individualverkehr die Ruhe und Sicherheit neh-men, immer mehr Zeit stehlen, terrorisieren, oder nehmen wir gestaltend Einfluss und sagen JA zur Stadtbahn und zu Tempo 30 in den Wohnquartieren ?

Dieses Abstimmungswochenende ist wahrlich von entscheidender Bedeutung für Wallisellens Zukunft als Wohngemeinde. Von selbst lösen sich keine Probleme: Aber von selbst ist der Verkehr immer schlimmer geworden, Jahr für Jahr. Und dieser Trend setzt sich fort. Die allmorgendlichen und allabendlichen Auto-Kolonnen werden länger und länger. Der Druck auf die Schleichwege durch die Quartiere steigt. Lärm, Gestank und Gefahren für Erwachsene und Kinder nehmen zu. Dagegen nichts zu unternehmen wäre gleichbedeutend mit der Aufforderung an qualitätsbewusste Bewohner, sich doch besser eine andere Wohngemeinde zu suchen und Platz zu machen für jene Bewohner, welche sich weniger Ansprüche an Lebensqualität leisten und nicht so wähle-risch sein können.

Stadtbahn begleitet den Boom

Man darf sich da keine Illusionen machen. Die Stadtbahn ermöglicht in erster Linie eine Fortsetzung des Booms im mittleren Glatttal. Ohne diese ÖV-Erschliessung wäre die Realisierung wichtiger Bau- und Wirtschaftsansiedlungsgebiete in Dübendorf, Walli-sellen und Opfikon nicht möglich und nicht zu verantworten. Die Stadtbahn wird den zusätzlichen Verkehr dieser Erschliessungen schlucken, eventuell auch einen Teil der übrigen Zuwächse. Eine Lösung der heutigen Rush-hour-Probleme kann die Glatttalbahn allerdings nicht bringen. Dazu braucht es einen wirklich grossen Umsteigeeffekt; viele Menschen die sich entschliessen, das Auto für den Arbeitsweg nicht mehr zu be-nutzen.

Tempo 30 für unsere Quartiere

Mit einem JA zu Verkehrsberuhigung in den Wohnquartieren würden wir einen Wende-punkt in einer Entwicklung markieren, welche lange in die falsche Richtung lief. Die Klarheit des von der Arbeitsgruppe-Verkehr vorgelegten Konzeptes lässt die Hoffnung auf das Wachsen einer neuen Mobilitätskultur aufkommen. Keine Halbheit wurde uns vorgelegt, sondern ein wirklich gutes und zu Ende gedachtes Gestaltungskonzept. Diese Chance für die Wohngemeinde Wallisellen nicht zu ergreifen, das wäre sträflich und hätte Konsequenzen für die Zusammensetzung unserer zukünftigen Bevölkerung.

Myriam Weber