Jahresbericht des Präsidenten 2005/06

Das Berichtsjahr war für die SP-Wallisellen ein Jahr der Entscheidung. Die ganze Aufbauarbeit vieler Jahre hatte auf die Gemeindewahlen 06 gezielt. Nun musste sich herausstellen, ob der eingeschlagene Weg, die Strategie stimmte. Wir wissen, dass es geklappt hat, das wichtigste Ziel, der doppelte Einzug in den Gemeinderat fand statt. Zwar konnte je ein angestrebter Sitz in der Schulpflege und der RPK nicht erreicht werden. Das Resultat war jedoch derart knapp, dass der Totalerfolg nur um eine Nasenlänge verpasst wurde. Noch vor 4 Jahren waren 3 der 5 Nichtgewählten des Forumbündnisses noch weit von einer Wahl entfernt gewesen. Auf der ganzen Linie geht der Trend also in eine gute Richtung.

Der Ablauf des Wahljahres stellt sich im Rückblick recht kompliziert dar. Zunächst hatte die SP nur einen Teil der späteren Kandidaturen nominiert. Dann gab es Verhandlungen um ein Wahlbündnis mit einem Teil der Bürgerlichen, begleitet von einer Auseinandersetzung um das Wahlrecht, welche wir schliesslich im zweiten Anlauf und nach Einlegung eines Rekurses für und entscheiden konnten. Der Rückzug der Wiederkandidatur von Urs Grünig führte zur Doppelkandidatur der SP und brachte die Bündnisgespräche zum Platzen. Zuletzt musste ich die SP noch für einem Wahlkampf ohne Kontroversen und mit Empfehlungen auch für einige bürgerliche KandidatInnen gewinnen. In der Endphase der Wahlkür wuchsen dann alle Beteiligten nochmals über sich hinaus.

Neben den Wahlen lief nicht mehr viel, könnte man meinen. Falsch. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Bea Meier, Tobias Hofstetter, Mäggie Geertsen, Rene Nussbaumer und Barbara Neff befasst sich intensiv mit dem Thema der präventiven Massnahmen im Vorschulalter. Und im Herbst führte die SP-Wallisellen die vermutlich grösste Veranstaltung ihrer Geschichte durch, Wallisellen liest, ein zweiwöchiges Festival des Lesens an 10 fixen Standorten und mit 13 Veranstaltungen. Dieses Festival hatte ein grosses Suchtpotential, jedenfalls kam ich, als es mit den fast täglichen Kulturevents zuende war, auf Entzug.
Eine Versammlung im Berichtsjahr befasste sich mit dem Thema Energiepolitik. Das wird sicher ein Schlüsselthema der kommenden Jahre werden.

Der Mitgliederzuwachs des Vorjahres ist in diesem Jahr leider wieder von einem Mitgliederverlust konsumiert worden. Zu diesem Thema, muss ich gestehen, fällt mir im Moment nichts mehr ein. Vielleicht bringt uns ja die zentrale Datei der SPS wieder einen Zuwachs.

Und noch ein Ausblick: Nach den Wahlen ist vor den Wahlen. Schon im nächsten Jahr stehen mit den Kantons- und Nationalratswahlen wieder wichtige Termine an. Die SP hätte aufgrund der Lage ausgezeichnete Chancen, weiter in die politische Mitte vorzudringen. Dazu müssten wir uns aber von der strukturkonservativen Verteidigungshaltung verabschieden und eine an der Realität orientierte Gestaltungs- und Reformpolitik anbieten. Ich befürchte allerdings, dass die modernen Kräfte innerhalb der SP noch nicht stark genug sind.

Heine J. Dietiker