Resolution der SP-Sektionen SP Dietlikon, SP Dübedorf, SP Opfikon, SP Volketswil, SP Wallisellen, SP Wangen-Brütisellen, SP Stadt Zürich, SP Zürich 11, SP Zürich 12 vom 7. Februar 2017

Anlässlich der SP-Versammlung "Tieffliegen und Tiefstapeln im Ballungsraum Flughafen Süd" zeigten sich die Teilnehmenden bestürzt über die Kehrtwende des Regierungsrates den Flugplatz Dübendorf nun doch für die zivile Fliegerei zu nutzen. Nachdem der Regierungsrat jahrelang beteuert hatte, dass ein Zivilflugplatz nicht vereinbar sei mit der geplanten Nutzung des Areals als Innovationspark mit umgebenden Wohngebieten, knickt die bürgerlich dominierte Regierung jetzt ein und gibt dem Druck des Bundesrates und der Flughafenlobby nach.

Zwar lässt der Regierungsrat die genauen Rahmenbedingungen noch offen. Er ist auch bereit, das Konzept einer reduzierten zivilen Nutzung, das die Anliegergemeinden vorgeschlagen haben, beim Bundesrat einzureichen. Es ist aber zu befürchten, dass dies nur der erste Schritt ist und Dübendorf schliesslich auch die Businessfliegerei des Flughafens Kloten mit dem Segen des Kantons übernehmen muss.

KEINE KEHRTWENDE DER SP: INNOVATION UND FREIRÄUME STATT FLUGLÄRM!

Der Süden ist bereits stark durch den Flughafen Kloten belastet. Dies belegt der letztes Jahr wiederum angestiegene Fluglärmindex (ZFI). Eine zivile Nutzung des Flugplatzes Dübendorf würde diese Belastungen verstärken und steht im diametralen Gegensatz zu den Interessen der Einwohnerinnen und Einwohner der Anliegergemeinden. Gerade in einer Wachstumsregion wie dem mittleren Glattal werden grüne Freiräume wichtiger, mit einer zivilaviatischen Nutzung des Flugplatzes Dübendorf geht die einzige grosse solche Freihaltezone verloren. Die SP fordert deshalb vom Regierungsrat:

  1. Der Kanton muss seinen grundsätzlichen Widerstand gegen einen Zivilflugplatz Dübendorf im Interesse der Anliegergemeinden und des gesamten Glattals aufrecht
    erhalten. Ein vorauseilender Gehorsam gegenüber Bundesrat und Flughafenlobby ist nicht angebracht.
  2.  Keinesfalls darf die Business-Fliegerei zugelassen und Dübendorf zu einer Dépendence des Flughafens Kloten werden.
  3. Sollte sich der Bundesrat mit einem Konzept der begrenzten zivilen Nutzung durchsetzen braucht es strikte Regulierungen. Die Flüge müssen sich auf den heutigen zeitlichen Rahmen beschränken (werktags zwischen 07.30 und 17 Uhr) und dürfen die Zahl der heutigen 14‘000 Flugbewegungen nicht überschreiten. Die Infrastruktur und die Betriebskosten müssen von den Nutzerinnen und Nutzern und nicht von der öffentlichen Hand bezahlt werden.
  4. Die Flugbewegungen in Dübendorf müssen ab sofort in den ZFI eingerechnet werden.

Die SP ruft zudem die betroffene Bevölkerung zum Widerstand gegen die Pläne des Bundesrats und der Flughafenlobby auf. Dem einseitigen Druck der Wirtschaftsinteressen muss jetzt ein Druck von unten entgegengesetzt werden.