Wir leben im 21. Jahrhundert und haben ein Gleichstellungsgesetz. Alles gut also? Leider Nein. Auch heute ist es so, dass in gewissen Kreisen Mütter, die 100% arbeiten oder für den Kantonsrat kandidieren, als Rabenmütter angesehen werden. Die Quotenfrage wird heiss diskutiert, ist aber eigentlich ein Armutszeugnis für unsere Zeit. Frauen sollten sich mehr zutrauen und selbstbewusst Verantwortung auch ausserhalb der Familie übernehmen, wir haben alle nötigen Kompetenzen dazu.
Wieso schaffen wir es nicht, dass es als natürlich angesehen wird, wenn Mami und Papi sich die Hausarbeit teilen? Oder eine Frau Präsidentin des Verwaltungsrats ist? Es ist zu wünschen, dass die Generation meiner Söhne dies einmal anders handhaben wird. Hoffentlich wird es dann selbstverständlich sein, dass der Professor einer Uniklinik sagt: „Ich muss jetzt gehen, weil ich meine Tochter aus der Krippe abhole".
Klar, Elternsein ist etwas sehr Schönes und Erfüllendes. Ich finde schade, dass die meisten Männer nach wie vor in der Rolle des Ernährers feststecken. Meine Wunschvorstellung ist, dass das Elternsein sowie die Erwerbsarbeit geteilt werden.
Dazu ist ein Umdenken nötig, die Frauen müssen sich auch an der Nase nehmen. Eine Studie hat gezeigt, dass Männer von Frauen eher als unattraktiv angesehen werden, wenn sie Teilzeit arbeiten. Wieso ist das so? Es ist Unsinn, wenn Frauen ein teures Studium absolvieren und sich dann ausschliesslich der Familienarbeit widmen. Wo ebenfalls Handlungsbedarf besteht, ist bei der Frauensolidarität. Wenn wir uns weniger als Konkurrentinnen und mehr als Gemeinschaftskämpferinnen ansehen würden, könnten wir an einem Strick ziehen und so viel mehr erreichen.
Mit familienfreundlichen Arbeitsstellen mit flexiblen Arbeitszeiten kann dieses Denkmuster durchbrochen werden. Es braucht zwingend gleicher Lohn für gleiche Arbeit auf allen Stufen bis ins Top-Management. Alles andere ist nicht akzeptabel. Darin sind wir uns einig, oder?
Also Mädels, packen wir es an!