Die CVP verspricht, via Steuerabzüge für Kinderzulagen etwas für Durchschnittsfamilien zu tun. Kosten soll dieser Spass – es ist ja ein Wahljahr – wunderbarerweise niemanden etwas. Wer dem Wunder der Gratis-Geldvermehrung nicht recht glauben kann und sich hinter den Steuerrechner der eidgenössischen und der kantonalen Steuerverwaltung klemmt, kommt zu folgendem Resultat:
Steuerbares Einkommen CVP-Rabatt Bundessteuer CVP-Rabatt Staats-
und Gemeindesteuer
50‘000 81 644
100‘000 326 947
500‘000 780 1‘540
Ein ziemlich mageres Rabättlein, besonders für Durchschnittsfamilien, nicht wahr?
Für durchschnittliche Angestellte und Familien sorgen dem gegenüber die stetig steigenden Krankenkassenprämien und die in unserer Gegend hohen Mietzinse für weit grössere finanzielle Sorgen, abgesehen von der Angst um den Arbeitsplatz angesichts der grossen Bedrohung durch den spekulativ überhöhten Frankenkurs.
Ganz anders, negativ, spürbar, sind die Wirkungen für die Allgemeinheit. Fast 60 Millionen in der Kasse des Kantons Zürich, etwa eine halbe Million in jener der Gemeinde Wallisellen, könnten schon ab 2015 jedes Jahr fehlen. Wie man die Löcher stopfen soll, weiss bei der CVP niemand. Die Gefahr ist gross, dass für die grosse Mehrheit der Familien aus dem kleinen CVP-Steuergeschenklein ein teures Vergnügen in Form von höheren Tarifen für öffentliche Dienstleistungen oder Sparmassnahmen im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich wird. Von der grossen Mehrheit der Steuerzahlenden, welche keine Kinderzulagen erhalten und ebenfalls mitzahlen müssen, ganz zu schweigen.
Die Initiative hat wenig mit Unterstützung von Familien zu tun, aber viel mit Wahlkampf auf Kosten der öffentlichen Kassen. Ich kann sie nicht gut finden und sage am 8. März: Leider: Nein.
Dieser Artikel erschien im Anzeiger von Wallisellen vom 19.2.2015