Nach dem Ja zur Initiative „gegen Masseneinwanderung"
Ausländer sollen also nach dem Willen der Hälfte aller Stimmenden bei uns wieder weitgehend rechtlose „Arbeitstiere" sein, die zu Kontingenten zusammengezählt werden und deren Wohn- und Lebensrecht bei uns vom Bedarf der Wirtschaft abhängt. Diese Hälfte gab am letzten Sonntag unter dem dauernden Druck und Geschrei der SVP-Führung und ihres radikalisierten Anhangs den Ausländern die Schuld an allen möglichen Problemen. Die Geschichte zeigt aber klar: Nationalisten wie die SVP-Strategen und ihre Gesinnungsgenossen in ganz Europa haben zum Wohlergehen ihrer Länder noch nie einen konstruktiven Beitrag geleistet.
Leider verfing auch in Wallisellen die vergiftete Kampagne bei einer knappen Mehrheit. Diese Mehrheit sollten wir fragen: Was wird denn besser in Wallisellen, wenn Ausländer ihre Freiheiten und Rechte verlieren? Erhält unsere Gemeinde mehr Erholungsraum, nimmt der Verkehr in unserem Stadtzentrum ab, lernen Ur-Schweizer Kinder besser Frühfranzösisch, oder werden 50jährige von den Arbeitgebern plötzlich wieder angestellt?
Wir von der SP meinen: Wenn wir unsere selber geschaffenen politischen Probleme von der Verkehrs- über die Umwelt- bis zur Bildungs-, Sozial- und Wirtschaftspolitik nicht anpacken, nützen noch so viele Stimmen gegen Ausländer nichts. Im Gegenteil: die Schweiz wird daran Schaden nehmen.
Jetzt sind alle, die weiterhin sozialen Frieden, ein gutes Zusammenleben von Menschen jeglicher Herkunft und konstruktive Lösungen für unsere realen Probleme wollen, gefordert. Jetzt braucht es Solidarität!
Dieser Artikel erschien im Anzeiger von Wallisellen vom 13.2.2014